Betriebliche
Ausbildung in Elektroberufen für Sonderschulabsolvent/innen und Hauptschulabgänger/innen
MUM - Mehrsprachige Unterrichtssoftware für
die Montagetechnik
LERN-Zentrum zwischen Berufsschule und Betrieb
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Modellversuch
1 
Betriebliche Ausbildung in Elektroberufen für
Sonderschulabsolventen/innen und Hauptschulabgänger/innen
Durchführung:
Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft in
Frankfurt/M., Außenstelle Südhessen, Rheinstraße 41, 64283
Darmstadt.
Laufzeit: Ende 1992 bis Ende 1997.
Kooperationspartner: es enstand eine umfassende
Förderung und Betreuung in einem Verbund von 23 Handwerksbetrieben,
die schwächere Auszubildende eingestellt hatten, und 5 Berufsschulstandorten.
Teilnehmer und Inhalte
Die Teilnehmer/innen hatten zur Hälfte
keinen Hauptschulabschluß oder einen Abschluß, der nachträglich
dem der Hauptschule gleichgestellt war.
Als vorrangiges Ziel stellte sich nicht die
Wissens- und Fähigkeitsvermittlung, sondern vielmehr die Förderung
von Grundkompetenzen und damit der Ausbau von Methoden-, Personal- und
Sozialkompetenz heraus. Um diese Kompetenzen zu erwerben, stellte sich
der Ansatz der Projektmethode als günstig heraus. Durch die Projektarbeit
kann ein Arbeitsklima geschaffen werden, in dem jede einzelne Jugendliche
verschiedene individuelle Anknüpfungspunkte findet, die er in sein
persönliches Verstehen einbaut.
Computerunterstützes Lernen
Als Beispiel soll ein Projekt aus diesem Modellversuch
vorgestellt werden, das im dritten Lehrjahr angesetzt ist.
Der fachliche Hintergrund waren Schützschaltungen,
ein wichtiger Lerninhalt der Elektroausbildung. Mit konventionellen Methoden
war es sehr schwer, den Jugendlichen dieses Thema zu vermitteln. Die daraufhin
verfolgte Strategie sah vor, den Auszubildenden die Möglichkeit zu
geben, sich ein eigens Lehrbuch zu erstellen, in dem Theorie und praktische
Ausführung von Schützschaltungen erläutert werden sollten.
Die äußere Gestalt des Lehrbuches
wurde gefunden in der Form eines Leerbuches auf der Basis eines multimedialen
Programmes, einer Ansammlung leerer Seiten auf einer grafischen Oberfläche,
die miteinander verbunden werden konnten (Hypertext-Struktur). Die einzelnen
Seiten konnten mit beliebigen Objekten (z.B. Text, Grafik, Animationen)
gefüllt werden, die alle in Beziehung zum Thema Schützschaltungen
standen.
Ziel dieses Projektes war nicht der Umgang
der Schüler/innen mit EDV-gestützten Präsentationsmitteln,
sondern die Planung des Konzeptes und die Füllung mit Inhalten. Unterstützt
vom Lehrpersonal konnten die Jugendlichen ihre Ideen und Vorstellungen
entwickeln und umsetzen.
Die Erstellung des Lehrbuches hat motiviert,
weil die Jugendlichen ein eigens Produkt schufen, das ihnen in der Ausbildung
nützlich war.
Die Erstellung dieses Lehrbuches haben sie
aber auch als Leistung für die nachfolgenden "Ausbildungsgenerationen"
verstanden. Das elektronsiche Lehrbuch war das Produkt eines ungefähr
halbjährigen Projektes. Die Auszubildenen haben Wert darauf gelegt,
ihr Lehrbuch in einer Sprache abzufassen, die für andere Auszubildenden
verständlich ist.
Im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Teilnehmer/innen
auf die Zwischenprüfung ergab sich die Gelegenheit, das entwickelte
Computer-Lernprogramm in Kooperation mit der Berufsschule mit weiteren
Inhalten zu füllen, indem prüfungsrelevante Fragen und Lösungswege
integriert wurden.
Das Projekt hat Entwicklungspotentiale der
Jugendlichen mobilisiert und einige wollten auch nach Abschluß ihrer
Ausbildung am Lehrbuch weiterarbeiten. Dem Computer kam in diesem Projekt
die Rolle als Mittel zum Lernen zu. Er war nicht Ausgangspunkt oder Lösung,
vielmehr das notwendige Instrument zur Umsetzung der vorhandenen Ideen.
(Quelle: durchblick - Vierteljahreszeitschrift
des heidelberger institut beruf und arbeit, Ausgabe 4/1997. Dort ist der
Abschlußbericht zum Modellversuch erwähnt, der in absehbarer
Zeit beim Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft, PF 500561, 60394 Frankfurt/M.
angefordert werden kann. Gegen eine Schutzgebühr von 10,- DM ist dort
auch eine CD-ROM mit dem Titel "elektrotechnische
Simulationen - pädagogische Konstruktionen"
erhältlich. Wir danken Herrn Franco Calchera für die Bereitstellung
dieser CD-ROM, die wir im Computer-Magazin Nummer 14 ausführlich vorstellen
werden). wsk
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Modellversuch 2
MUM - Mehrsprachige Unterrichtssoftware für
die Montagetechnik
Gefördert von der Europäischen
Union im Programm LEONARDO DA VINCI ensteht MUM
in einem transnationalen Projekt an den Beruflichen Schulen -GTL - Rendsburg.
Hier arbeiten Berufsschullehrer, Multimedia-Entwickler und ein Industrieunternehmen
zusammen an einer praxisnahen Unterrichts- und Arbeitshilfe für die
montagetechnische Ausbildung und Berufspraxis in mehreren europäischen
Ländern.
Die Laufzeit: die Laufzeit des Projektes erstreckt
sich von 1996 bis 1999.
Die Projektpartner
-
Berufliche Schulen - GTL - Rendsburg
-
Technik und Medien GmbH, Berlin
-
Universität Hannover, Institut für Berufspädagogik
-
Schleswag AG, Rendsburg
-
Gateshead College, Gateshead
-
Österängskolan, Kristianstad
-
Teckniske Skole Hjorring
Ansprechpartner:
Projektleitung: Berufliche Schulen - GTL -
Rendsburg, Wolfgang Biel, Herrenstraße 30-32, D-24768 Rendsburg,
T 04331-5053, F 04331-26239, eMail: bs.rd.gtl@t-online.de
Entwicklung und Vertrieb: Technik und Medien
GmbH,, Gneisenaustraße 70, D-10961 Berlin, T 030-69509059, F 030-69509060,
eMail: tm-on-line@tm-online.de
Was ist MUM?
MUM ist die flexible Informations- und Lernsoftware
für die Montagetechnik.
MUM vermittelt das Thema Montagetechnik multimedial.
MUM erscheint in den Sprachen dänisch,
deutsch, englisch und schwedisch.
MUM unterstützt alle, die Wissen zur
Montagetechnik vermitteln.
Wie funktioniert MUM?
Als multimediales Lernprogramm mit Datenbankteil
vereint MUM die Qualitäten von Fachbüchern, Lehrvideos, Aufgabenpools
und Tabellenwerken in sich.
Lernen: Die Fachkunde vermittelt in kurzen
Lektionen mit auf den Punkt gebrachten Erläuterungen, anschaulichen
Bildern, Animationen und Videos das Wissen zur Montagetechnik.
Testen: Mit attraktiv gestalteten Fragen und
Aufgaben erlaubt der Wissenstest die Überprüfung des eigenen
Kenntnisstandes.
Üben: In der Anwendung ist die Arbeitsplanung
für die Getriebe-Reparatur Thema einer umfangreichen praktischen Übung.
Nachschlagen: Die Datenbank bietet Detailwissen,
Tabellen und Formulare zum schnellen Nachschlagen und Berechnen bei Übungsaufgaben
und im Arbeitsalltag.
Durch die Integration dieser Programmteile
wird MUM überall da sinnvoll eingesetzt, wo es um das Verstehen und
nachhaltige Lernen des Fachwissens zur Montagetechnik, um das praxisnahe
Üben von Montageabläufen oder um das schnelle Ermitteln von Bauteil-
und Montagedaten geht
Wer braucht MUM?
MUM kann zum Lernen im Berufsschulunterricht
und im Grundstudium ebenso eingesetzt werden wie zum Nachschlagen in der
Ausbildungswerkstatt oder am Arbeitsplatz. Auszubildende, Maschinenbau-Studenten,
Techniker und Konstruktueure finden in MUM die theoretisch fundierte und
praxisnah dargestellte Information, die das Lernen und den Arbeitsalltag
leichter machen.
Die Themen
Grundlagen: physikalisch-technische Grundlagen,
Festigkeitslehre, Passungen, Toleranzen, Oberflächen, Werkstoffe,
Prüfen und Messen, Arbiets- und Um-weltschutz
Fügen: Grundlagen, Schraubverbindungen,
Bolzen- und Stiftverbindungen, Sicherungselemente, Welle-Nabe-Verbindungen,
Preß- und Schnappverbindungen, Klebeverbindungen
Energieübertragung: Systeme zur Energieumsetzung,
Kupplungen, Kupplungsarten, Getriebe, Zahnradgetriebe/Bauformen, Zahnrad/Bauteil,
Zugmittelgetriebe, Wellen, Federn
Stützen und Tragen: Gehäuse, Führungen,
Lager, Wälzlager, Gleitlager, Schmierung, Dichtungen, Achsen.
(Quelle: Faltblatt zum Modellversuch, 1998,
hrsg. von der Technik und Medien GmbH). wsk
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Modellversuch 3
LERN-Zentrum zwischen Berufsschule und Betrieb
Im Jahre 1996 begann der Modellversuch LERN-Zentrum
an den Beruflichen Schulen Rendsburg Gewerbe, Technik, Landwirtschaft des
Kreises Rendsburg-Eckernförde, Herrenstraße 32. (vgl. auch Modellversuch
2
Zur Vorgeschichte:
Seit 1990 unterhalten die Beruflichen Schulen
im Rahmen des LINGUA-Programmes der EU ein Austauschprogramm mit dem Gateshead
College in England. In der britischen Partnerschule wurden in den vergangenen
Jahren zunehmend die Möglichkeiten des individuellen Lernens in "Learning
Centres und Communication Centres" erprobt.
Die Beruflichen Schulen Rendsburg sind eine
von sechs Schulen in Schleswig-Holstein, in denen Auszubildende in den
industriellen Elektro- und Metallberufen, die über einen Realschulabschluß
verfügen, die Fachhochschulreife erwerben können (integrierte
FOS). Daneben gibt es Schü-ler/innen, die sich in berufsbegleitendem
Teilzeitunterricht auf die Fachhochschulreife vorbereiten. Beiden Gruppen
soll das LERN-Zentrum zur Verfügung stehen.
Die Konzeption
Das LERN-Zentrum stellt den Schüler/innen
und den Auszubildenden eine Vielzahl von Medienarten und Informationsmaterial
zur Verfügung, mit deren Hilfe sie sich in neue Sachbereiche einarbeiten
oder Bekanntes üben oder vertiefen können. Informationsmaterial
und Literatur, Lernprogramme und Kurse mit PC-Unterstützung - auf
Disketten und CD-ROMs sind vorhanden. Daneben kann mit der im Unterricht
verwendeten Software weiter geübt werden. In einer Video-Kabine können
einzelne Schüler/innen oder ganze Gruppen visuelle Informationen aufnehmen.
Das LERN-Zentrum steht während des gesamten Schultages zur Verfügung.
Die Auszubildenden und Schüler/innen
sollen lernen selbstgesteuert zu arbeiten und das mediale Angebot zu nutzen.
Die Arbeitsaufträge werden im Laufe der Zeit immer komplexer. Die
Rolle der Lehrer/innen ändert sich. Sie moderieren den Unterricht
und stellen Medien bereit. Darüber hinaus leiten sie die Lernenden
an, sich im multimedialen System zu orientieren und Auswahlentscheidungen
über die zu verwendenden Medien zu treffen.
Räumlich gliedert sich das LERN-Zentrum
in vier Teilbereiche:
-
Präsenz-Bibliothek
-
Video-Kabine
-
Computer-Arbeitsplätze
-
Empfang
Im Computer-Bereich sind 4 Rechner-Arbeitsplätze
untergebacht. Diese Rechner sind mit einem Katalog (Datenbank mit Volltextsuche)
aller im LERN-Zentrum vorhandenen Medien ausgestattet. Die installierten
Programme bieten Hilfe
-
beim Erarbeiten und Vertiefen (Lernprogramme),
-
bei der Recherche (Datenbanken) und
-
bei der Dokumentation (Textverarbeitung, CAD)
Was die Nutzung des LERN-Zentrums angeht, wollen
die Beruflichen Schulen Rendsburg in Zukunft noch stärker mit den
Wirtschaftsbetrieben zusammenarbeiten. In Zukunft soll es auch Video-Konferenzen
mit den Partnern in England geben. Der Zugang zu außerschulischem
Wissen soll über das Internet sichergestellt werden.
(Quelle: Bericht der Zeitschrift Computer
und Unterricht, Heft 22). wsk
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