WebTr@iner Hydraulik_HS2

Hydraulik Grundkurs in 14 Lektionen.1998. Entwickelt für Robert Bosch GmbH, Automation, AT-didactic, Berliner Straße 25, 64711 Erbach/Odenwald. 
(http://www.bosch.de/at/didactic)
Der Web-Trainer Hydraulik wird von Bosch, aber auch von Christiani, Hermann-Hesse-Weg 2, 78464 Konstanz, vertrieben. Christiani bietet das Programm als Einzellizenz für 495,- DM zzgl. MwSt.
Die Entwicklung des Hydraulik-Trainers wurde finanziell unterstützt durch die Europäische Union im Rahmen des EU TEMPUS Scheme als Teil des S_JEP 09382 Projektes. Entwickler: System Partner International (SPI), Haid-und-Neu-Strasse 7, 76131 Karlsruhe. Project Manager: Prof. Ilario Astinov.
Systemvoraussetzungen: Minimale Hardwarekonfiguration: PC, Pentium 200 MHz, 16 MB RAM, 16x CD-ROM, Grafikkarte 800x600 mit 256 Farben, Soundkarte und Lautsprecher. Windows 95 oder NT (4.01). Empfohlene Hardwarekonfiguration: 233 MHz, 32 MB RAM, 32x CD-ROM, Grafikkarte: 1024x768 mit 16,7 Millionen Farben. Microsoft Internet Explorer Version 4.0 und CosmoPlayer Version 2.0 sind die erforderlichen Web-Werkzeuge, um den HS2 WebTr@iner laufen zu lassen. Beide sind Bestandteile des Programmes.

Die Medienkonzeption von Bosch:  Der Web-Hydraulik-Trainer (der oben genannte Preis bezieht sich nur darauf) ist eingebettet in ein Medienpaket mit den Komponenten Fachliteratur, Arbeitsblätter, ergänzende Unterlagen, Poster, Folien (wahlweise auf CD-ROM erhältlich), themenspezifische Videos und traditionelle Multimedia-Anwendungen, Der Web-Tr@iner selbst ermöglicht interaktives Lernen auf Multimedia-Basis mit konkreten Übungsanleitungen. Er integriert 3-D-Simulation, Animationen und Videosequenzen. Das Besondere aber ist, daß die Lernsoftware in der Sprache des World Wide Web erstellt ist und somit über firmeninterne und bildungsträgerinterne Netze eingesetzt werden kann.

Zunächst aber zu den Inhalten des Programmes: ein grafisches Inhaltsverzeichnis (Site map), das wie ein Diagramm aufgebaut ist, zeigt den Gesamtinhalt des Programmes in den vier Bereichen Info, Lernen, Übung und Test. Themen: alle Komponenten einer Hydraulik-Anlage wie Zylinder, Manometer, Zahnradpumpe, Wegeventile, Drosselventile, Druckbegrenzungsventile u.a.
Sehen wir uns den Teil „Lernen“ etwas näher an. Er beinhaltet folgende Komponenten: Einleitung, Lernziele, Grundlagen, Arbeitsweise, Schaltplan, System Simulation, Systemaufbau, Übungsanleitung, Selbst-Test. Das Umherfahren in der Software („Browsen“, wie es Neudeutsch heisst) läßt sich durch interaktive Stichwörter, sogenannte Hyperlinks sowie über Pfeile und Ikonen realisieren, welche den Anwender nach Anklicken in den entsprechende Themenbereich führen. Für den Bereich Lernen bedeutet dies, daß sich die Nutzer/-innen durch die Web-Links durch einen Lernpfad leiten lassen. Dieser „Trainings-Fahrplan“ führt systematisch durch Textpassagen, Grafiken, interaktive Animationen, Virtual Reality sowie durch Video-Audio-Einheiten. Hier werden Sinn, Aufbau, Eigenschaften, Funktion und Einsatz der Hydraulikkomponenten vermittelt. Am Ende einer jeweiligen Lerneinheit steht ein Selbst-Test, der die Möglichkeit zur Überprüfung der Lernerfolge gibt.

Im Bereich "Üben" werden zu jeder Hydraulik-Komponente Anwendungen angeboten, die auf der Basis modernster Multimedia-Technologie funktionieren. Wir wollen sie kurz vorstellen:

  • Der System-Simulator bietet die schematische Darstellung des Übungssystems einer bestimmten hydraulischen Komponente. Wenn die Nutzer/-innen mit interaktiver Computer-Grafik arbeiten, können sie mit dem System spielen und dabei erkennen, wie es sich bei unterschiedlicher Einstellung verhält. Hierdurch wird die Rolle der zu untersuchenden Komponente verdeutlicht.
  • In der Virtual Reality, der nachempfundenen Realität, haben die Lernenden die Möglichkeit, die verschiedenen Einstellungen der Komponenten auszuprobieren. Diese Übungsmodelle (3-D Animationen) werden über den oben erwähnten CosmoPlayer und mit Hilfe der Maus gesteuert. Hier kann das Verhalten der Bauteile und deren Reaktion auf Veränderungen im System oder an der Komponenteneinstellung beobachtet werden.
  • Im Interaktiven Übungsbuch erfahren die Nutzer/-innen, wie die Höhenverkettungsplatten des HS2 Systems montiert werden. Das Übungsbuch überprüft nach Mausklick die Richtigkeit der entsprechenden Konfiguration.
Der Web Hydraulik-Trainer hat uns gut gefallen und besticht durch die gelungenen Multi-Media-Komponenten. Ganz modern ist, daß sich die Lernsoftware der Internet-Technologie bedient. Das Programm ist in der sogenannten Seitenbeschreibungssprache des Internet  (HTML = Hypertext Markup Language) erstellt. Das hat zwei Vorteile:
  • Dies erhöht den Bedienungskomfort des Programmes und die Interaktivät
  • Die Nutzungs- und Aneignungsmöglichkeiten werden vielfältiger. Das Programm kann entweder offline, d.h. über die CD-ROM angespielt werden. Das Programm kann auch online, d.h. direkt über das Internet bearbeitet werden. Nach Bestätigung eines Mitarbeiters von Bosch auf der Didacta-Interschul im März 1999 in Stuttgart soll diese Lösung noch in diesem Jahr realisiert werden. Dann kann das Programm auf einem zentralen Server abgelegt werden und jeder/jede, der/die Zugang zum Internet hat, kann darüber auf das Programm zugreifen. 
Das ist aber noch Zukunftsmusik. Das Programm wird in den nächsten 2-3 Jahren sicher eher via CD-ROM genutzt werden, weil der Übertragung von Video- und Audiosequenzen über das Internet heute noch zu langsam vonstatten geht. Fachleute gehen davon aus, daß die technologischen Voraussetzungen für solche Anwendungen in 2-3 Jahren vorhanden sein werden. Es ist überaus positiv zu sehen, daß die Entwickler des Hydraulik-Trainers in diese Richtung gedacht und ein fortschrittliches Programm entwickelt haben, das deutliche Zeichen setzt.
Zielgruppen für das Programm sind u.a. Berufsschulen, um Grundlagen der Hydraulik zu unterrichten und damit Schülerinnen und Schülern ausreichend praktische Fertigkeiten in der Montage, Wartung und im Verständnis von modularen Systemen zu vermitteln. In der außerbetrieblichen Ausbildung und in den ausbildungsbegleitenden Hilfen für Jugendliche aus industriellen Metallberufen empfehlenswert. (Wolfgang Schmitt-Kölzer)

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