Computer-Magazin

 
Lernprogramm Hauswirtschaft

CD-ROM 1999/Windows
Preise: Einzellizenz incl. MwSt. 99,- DM, Schullizenz (10 Exemplare) incl. MwSt. 550,- DM. 
Das Programm kann direkt von der Paulinenpflege Winnenden bezogen werden, auch über das Internet:

http://www.paulinenpflege-winnenden.de/bbw/cbt

Systemanforderungen: PC mit 486 DX-100 (empfohlen: Pentium 100), 16 MB RAM (empfohlen: 32 MB RAM), 8fach-CD-ROM-Laufwerk (empfohlen 16 fach), Grafik: 16-Bit-Farbtiefe (65536 Farben), Windows 95/98 oder NT. Soundkarte (optional) 16-Bit Soundblaster (oder kompatible). Außerdem ist Quicktime für Windows erforderlich, das allerdings auf der CD-ROM enthalten ist. 

Das Programm wird von der Paulinenpflege Winnenden, Pädagogisches Institut für Medienentwicklung, Forststr. 6, 71364 Winnenden: Dr. Werner Vollmer (Institutsleitung), Beate Löffler (Projektleitung), Klaus Czerny (Konzeptionelle und mediendidaktische Leitung), Annette Baur (Fachautorin für die Übungen im Lernprogramm), Monika Erschens (Fachautorin für die Übungen im Lernprogramm), Lydia Häring (Fachautorin für den Prüfungsfragentrainer), Eva Rustemeier (Fachautorin für den Begriffetrainer) herausgegeben. 

Produziert wurde die "Virtuelle Werkstatt" von der "medien werkstatt" Remsstraße 27, 73614 Schorndorf 

http://www.medien-werkstatt.com 

(Stefan Bogusch - Konzeption, Datenbanken, Programmierung), Artur Bala (3D-Grafik, Fotografie, Video- und Tonbearbeitung),  Joachim Baur (Konzeption, 2D-Grafik und Bildbearbeitung) 

Das  Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung hat das Projekt gefördert.

Bei diesem Programm handelt es sich um eine intuitiv bedienbare Lernumgebung (CBT), um gehörlose, schwerhörige und sprachbehinderte Jugendliche in ihrer Ausbildung im Bereich Hauswirtschaft zu unterstützen. Die Jugendlichen können ihre theoretischen Fachkenntnisse multimedial vertiefen sowie praktische Ausbildungsinhalte interaktiv nachvollziehen. Vorrangig ist das Programm für den Einsatz in Berufsbildungswerken konzipiert, es eignet sich aber für alle Auszubildenden. Das Lernprogramm ist in drei Bereiche aufgeteilt: 

  • Virtueller Haushalt
  • Begriffetrainer
  • Prüfungsfragentrainer
Sehen wir uns die einzelnen Bereiche etwas näher an:

1. Virtueller Haushalt:

Die fotorealistische Darstellung eines Mehrpersonenhaushaltes bietet den Zugang zu 11 verschiedenen Übungsaufgaben. Die Lerner gehen dazu zuerst ins Büro und wählen sich eine Aufgabe von der Pinnwand aus, um sie anschließend in einem der interaktiven Räume starten und absolvieren zu können. Die Aufgaben sind in drei Schwierigkeitsstufen eingeteilt. Zuerst sind die einfacheren und kürzeren Aufgaben zu bewältigen. Komplexere Aufgaben sind solange auf der Pinnwand deaktiviert.
 

Die Übungen im einzelnen:

aktiviert:

  • Obstsalat zubereiten
  • Knopf annähen
  • Waschbecken reinigen
  • Grundreinigung Fenster
  • Tischvasen mit Blumen
  • Grundreinigung Backofen
deaktiviert:
  • Grundreinigung Kühlschrank
  • versunkener Pfirsischkuchen
  • Festtagsessen
  • Damenbluse nähen und bügeln
  • Wäsche waschen und mangeln
Je nach Lerntempo und Geschick im Umgang mit den interaktiven Elementen können 30 bis 60 Minuten (oder mehr) für eine Übung angesetzt werden.

Die Lerner/-innen können sich in jedem Zimmer des virtuellen Haushaltes um 360 Grad drehen. Dazu muss die linke Maustaste gedrückt und gleichzeitig die Maus bewegt werden. Verschiedene Einrichtungen und Gegenstände in  den Räumen stellen die Aufgaben dar. Mit einem Klick darauf wird die Aufgabe gestartet. Die interaktiven Übungsaufgaben sind in verschiedene Arbeitsschritte aufgeteilt, die nacheinander absolviert werden müssen. 

Zum Abschluss jeder Aufgabe erscheint eine Auswertung und danach kann als Belohnung ein kleines "Sortierspiel" gemacht werden. Die Jugendlichen haben außerdem die Möglichkeit, ihren aktuellen Bearbeitungsstand auf einer sogenannten Lerner-Diskette festzuhalten.

Die Ausbilder/-innen können sich jederzeit mit Hilfe eines Statistik-Moduls, das im Hintergrund jeden Lernschritt aufzeichnet, einen Überblick über den individuellen Lernfortschritt verschaffen. 

Hilfsmittel: 

  • eine Infotafel gibt zusätzlich Auskunft über Themen wie Unfallverhütung, Garverfahren, Hausreinigung etc. 
  • ein integriertes Hauswirtschaftslexikon gibt Informationen in Form von Texten, Bildern, Gebärdenvideos
2. Begriffetrainer

Hier wird das Bestimmen, Benennen und Schreiben von fast 700 Fachbegriffen geübt. Die Lernenden können Begriffe aus einem oder mehreren von vier Bereichen wählen: Nahrungszubereitung, Textilarbeit, Wäschebehandlung, Hausreinigung. 

Dabei stehen drei Varianten zur Verfügung: Übung, Test und Wettkampf. In allen Übungsvarianten muss der Begriff immer abgeschrieben werden. Es gibt 3 Fragearten und je nach Frageart sind 1 oder 2 Fehlversuche möglich.

Eine sehr nette Idee ist dabei die ins Programm integrierte Schatztruhe - für jeden richtig eingegebenen Begriff gibt es im Test-Modus ein Goldstück. Alle 1 mal gewussten Begriffe können sich die Benutzer/-innen in der Schatztruhe ansehen. Wurde ein Begriff 3 mal gewusst, gilt es als gelernt und wird nicht mehr abgefragt.

3. Prüfungstrainer

Ein weiterer sehr nützlicher Bereich des "Lernprogramm Hauswirtschaft" 
ist der sogenannte "Prüfungsfragentrainer". Er enthält Prüfungsfragen für hauswirtschaftlich-technische Helferinnen (HWTH) und Hauswirtschafterinnen (HWS) der letzten 10 Jahre. Es können zwischen 5 und 30 Fragen je Durchgang gewählt werden. An Fragetypen kommen vor: Multiple-Choice-Fragen mit einer möglichen und M-C-Fragen mit mehreren möglichen Antworten. Die dazu erforderlichen Informationen sowie der aktuelle Stand der Übung werden angezeigt.  

Fazit

Das Lernprogramm Hauswirtschaft hat uns sehr gut gefallen, besonders der hohe Grad an Interaktivität. Das Programm ist multimedial und erfüllt alle Anforderungen eines modernen Lernprogramm-Designs. Neben den schon genannten Zielgruppen ist es auch gut in der Berufsschule und außerschulischen Bildungsmaßnahmen wie Berufsausbildung in außerbetrieblicher Ausbildung und in den ausbildungsbegleitenden Hilfen einsetzbar. Auch für den Bereich der beruflichen Grundbildung. 

Wie das "Vorgängerprogramm" Lernprogramm Holz ist auch dieses mit viel Liebe gemacht und wieder preisverdächtig. 

Wolfgang Schmitt-Kölzer

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