Metalltechnik "Prüfen 1" (Christiani Interaktiv)

Christiani - Technisches Institut für Aus- und Weiterbildung, Hermann-Hesse-Weg 2, 78464 Konstanz. Internet: http://www.christiani.de 
Getestet haben wir von der Demo-CD den Teil ”Prüfen 1” (Die CD enthält außerdem Demos einer Roboter-Simulation (Omega) sowie vom Programm WIN-SPS). Das Programm Prüfen stammt aus dem Jahre 1998. Autor: Joachim Köninger, programmiert im Auftrag der Firmen LUK und Christiani.
Systemvoraussetzungen: 486er DX2/66 MHz, 8 MB-RAM, Soundkarte, 4-fach CD-ROM. Preis: Einzellizenz: 458,20 DM (brutto).

Das Programm beinhaltet das Thema Messen mit den Kapiteln Längenmeßgeräte (Maßstäbe, Meßschieber, Bügelmeßschraube und Meßuhr), Winkelmeßgeräte (Winkelmesser und Universalwinkelmesser), Grundbegriffe der Längenprüftechnik. Das Thema Lehren beinhaltet die Kapitel Ebenheitsprüfung (Haarlineal und Planglasplatte), Formlehren (Winkellehren, sonstige Formlehren), Maßlehren (Parallelendmaße, Winkelendmaße und Fühlerlehren) und Grenzlehrdorn (ohne Unterkapitel). Das Thema Oberflächenprüfung behandelt Definition, Gestaltabweichungen, Kenngrößen von Oberflächen und Oberflächenprüfverfahren. Am Ende jedes Themas ein Kapitel Lernzielkontrolle.
Die selbstablaufende Demo lief auf einem schnellen Pentium so schnell, daß der Text nicht lesbar war. Auf den Hinweis des Beipackzettels haben wir beim Test die Demodatei direkt aufgerufen. 

Zum Test: Ausgeführt waren in der Demo von den oben genannten Kapiteln die Unterkapitel Meßschieber, Parallelendmaße und Oberflächenprüfverfahren. Der Bildschirm ist folgendermaßen aufgeteilt: Oben die Überschrift bzw. das Kapitelthema, etwa zwei Drittel des Bildschirms werden für Bilder reserviert, rechts die Erklärungen, Erläuterungen oder Arbeitsaufträge, am unteren Bildschirmrand die Schalter. Sofern eine Soundkarte vorhanden ist, werden die Texte und Erläuterungen auch von einer Sprecherstimme vorgetragen.
Schrittweise: der Anwender bestimmt dabei die Zeit und klickt auf weiter, werden die einzelnen Bestandteile eines Meßschiebers und die Funktion des Nonius erklärt. Anhand von Bildern wird die Handhabung beim Messen erklärt und auf die üblichen Fehler beim Messen  bzw. Ablesen hingewiesen. Im Anschluß daran werden vorgegebene Werte auf dem Meßschieber gezeigt, der Anwender muß das genaue Maß ablesen und im Lösungsfenster eingeben. Die Lernzielkontrolle stellt unterschiedliche Arten von Aufgaben: (Multiple Choice, Zuordnungsaufgaben, Fachbegriffe den entsprechenden Bildern zuordnen, und Ableseübungen).
Sehr ähnlich ausgeführt ist das Unterkapitel Parallelendmaße. Hier werden die verschiedenen Parallelendmaße und deren Handhabung gezeigt. Der Übungsteil besteht darin, zu vorgegebenen Werkstücken die Endmaße aus den vorhandenen Endmaßsätzen der Reihe 1-5 zu einem Endmaß zu kombinieren. Die Vorgehensweise hierzu wird vorher am Beispiel ausführlich gezeigt.
Im Kapitel Oberflächenprüfverfahren wird in einer kleinen Animation das Tastschnittverfahren erklärt und die Auswertung mit dem Profilschreiber gezeigt. Der Unterschied zwischen P-Profil, R-Profil und W-Profil, also Istmaß und Herausfiltern der Welligkeit und Rauheit wird ebenfalls verdeutlicht.  

Fazit: Das Programm entspricht den gängigen Anforderungen an ein CBT-Programm. Der Anwender kann die Kapitel und die Lernzeit bzw. –geschwindigkeit selbst bestimmen. Sehr ähnliche, vergleichbare Programme gibt es allerdings seit längerem auf dem Markt. Der Meßschieber und seine Anwendung sind zwar verständlich erklärt, aber es drängt sich die Frage auf, ob es aus pädagogischer Sicht nicht doch einfacher ist, einem Schüler einen realen Meßschieber in die Hand zu geben und ihn Werk- oder Formstücke messen zu lassen. Leider waren in der Demoversion nur wenige Kapitel ausgeführt. Eventuell kommen bei der Vollversion die Vorteile und Nutzungsmöglichkeiten eines Computers besser zum Tragen. Nichts überragend Neues, aber in Metallberufen gut verwendbar, sofern nicht bereits ähnliche Programme eingesetzt werden. (Rainer Rahn)

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